Zeit nehmen - in 2021

Vor uns liegt ein ganzes neues Jahr.

Erst wenige Stunden sind seit dem Jahreswechsel vergangen.
365 Tage mit jeweils 24 Stunden wollen gestaltet und geplant werden.
Viele werden auf einen leeren Kalender schauen, vielleicht lediglich die Eintragungen der Geburtstage von Familie und Freunden finden, was schon sehr viel ist im Vergleich mit den Menschen, die gar keine Eintragungen haben.

Während einige viel Zeit haben, erleben andere, dass die Zeit sie fest im Griff hat.
Die Zeit, die ich habe oder die mich im Griff hat, ist so oder so eine sehr kostbare Zeit, weil sie Lebenszeit ist.

Deshalb entsteht Unzufriedenheit im Menschen, wenn Zeit verschwendet wird oder wenn sich die Stunden dahinziehen wie Kaugummi, weil ich aufgrund von Krankheit oder Erschöpfung keine Idee habe, wie ich Zeit gestalten kann.

Unsere Lebenszeit ist uns geschenkt und unverfügbar.
Sie ist kostbar und zugleich herausfordernd.
Und sie ist das Wertvollste, was wir verschenken können.
Der Inbegriff aller Wohltaten ist, Zeit zu haben für einen anderen Menschen.
Wer sich einem Menschen zuwendet, ihm zuhört, ihm hilft, ihn tröstet, mit ihm Zeit verbringt, die oder der schenkt Lebenszeit.
Noch großartiger wird die Wohltat, wenn ich nicht nur die Zeit habe, sondern sie mir nehme.
Immer, wenn ich mir die Zeit für einen Menschen nehme, kostet es mich Lebenszeit und zugleich erfahre ich Freude und Dankbarkeit.

Am Anfang des neuen Jahres könnten Sie sich oder auch wir uns die Frage stellen, für wen oder was möchte ich mir Zeit nehmen, um den Inbegriff aller Wohltaten zu leben, nämlich mich zu schenken?

Gelegenheit wird es genügend geben.
Gott behüte und begleite Sie dabei!

Wigbert Schwarze
Dechant